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Liubov (42), Gesangslehrerin, Kiew

„Demokratie wird eine wichtige Rolle für die Ukraine der Zukunft spielen, aber jeder Einzelne ist dafür verantwortlich, dass alles gut wird. Dementsprechend ist jeder gefragt, sein Bestes zu geben. Jeder und jede muss begreifen, dass die eigene Stimme von Bedeutung ist. In Russland gibt es keine Meinungs- oder gar Gedankenfreiheit. Sie kennen nicht die Stärke der Demokratie.

 

  • Deutsch
    Entfernung: Witten – Kiew: 1.816,7 km

    Kiew ist die Hauptstadt und größte Stadt der Ukraine. Sie liegt am bis hierhin für kleinere Seeschiffe befahrbaren Dnepr und hat auf einer Fläche von 847,66 km² nahezu drei Millionen Einwohnende. Die Agglomeration umfasst mehr als vier Millionen Menschen.
    Kiew gilt als wichtiger Bildungs- und Industriestandort und bildet darüber hinaus den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt des Landes. Aufgrund ihrer historischen Bedeutung als Mittelpunkt der Kiewer Rus trägt die Stadt seit gleichlautender Bezeichnung in der Nestorchronik oft den Beinamen „Mutter aller russischen Städte“. Wegen der zahlreichen Kirchen und Klöster und seiner Bedeutung für die orthodoxe Christenheit wird Kiew seit dem Mittelalter außerdem als „Jerusalem des Ostens“ bezeichnet. Die Sophienkathedrale und das Kiewer Höhlenkloster sind seit 1990 UNESCO-Weltkulturerbe.

    Leaflet | © Map Services | Kartendaten © OpenStreetMap Mitwirkende (Lizenz: ODbL)

    Persönliche Beobachtung der Situation

    „Mein Leben war sehr gut. Es war ein Leben mit sehr vielen Perspektiven und Möglichkeiten. Ursprünglich komme ich aus der Seehafenstadt Cherson, einer wirklich schönen Stadt. Es gibt einen wunderschönen Fluss mitsamt Hafen und sehr viel Natur. Witten erinnert mich ein wenig an Cherson: die Straßen, die Gebäude und das naheliegende Wasser. Als mir die internationale Akademie für Gesang in Kiew einen Job anbot und mich fragte, ob ich dort arbeiten möchte, war die Krim bereits annektiert. Es war eine sehr schwere Zeit für mich, da auch mein Großvater auf der Krim lebte. Die Annexion im Sommer 2014 hatte großen Einfluss auf mich, da ich zu jener Zeit in einer Regisseurengruppe für eine TV-Produktion eines Kinderfestivals arbeitete. Aber durch die Ereignisse auf der Krim habe ich diesen Job verloren. So nutzte ich die Möglichkeit, welche mir die internationale Akademie angeboten hat. Viele der Kinder, die ich in Cherson unterrichtete, haben bei dem TV-Format „The Voice Of Ukraine“ mitgemacht. Die teilnehmenden Kinder waren schließlich auch der Grund, warum ich nach Kiew eingeladen worden war. Um dieser Arbeit aber nachgehen zu können, musste ich mich noch weiter qualifizieren und holte meinen Magister nach. Persönlich bekam ich von den Spannungen nicht viel mit, aber ich wusste natürlich um das Konfliktpotential, insbesondere in der Donbass-Region. Man muss bedenken: Wir waren durch und durch ein europäisches Land und in ein paar Jahren wären wir mit Kusshand in die EU aufgenommen worden. Die Ukraine war eigentlich auf einem sehr guten Weg.“

    Zur Kriegssituation

    „Der Einmarsch russischer Truppen kam schlussendlich sehr überraschend. Als ich an jenem Morgen des 24. Februars die Augen öffnete, hörte ich als erstes die Sirenen. Es war 6:30Uhr. Ich habe nicht verstanden, was vor sich ging, und dass es sich um Sirenen handelte. Ich griff nach meinem Handy und hatte unzählige Nachrichten meiner Schüler empfangen, die mir mitgeteilt haben: „Der Krieg ist ausgebrochen!“ Auf einmal habe ich es begriffen. In diesem Moment stand meine komplette Welt auf dem Kopf. Ich verfiel in Panik und fragte mich, was ich jetzt tun soll? Was soll ich machen? Was muss ich packen? Zu allem Überfluss sollte mein Sohn an diesem Tag von Cherson nach Kiew reisen, da er in Kiew einen Auftritt hatte. Mein Sohn spielt Saxophon. Aber Cherson war eine der ersten Städte, die angegriffen worden sind. So war mein Sohn noch in Cherson und konnte die Stadt nicht verlassen, denn die notwendigen Bahnschienen wurden am ersten Tag bereits zerstört. Somit musste mein Sohn in Cherson bleiben. Er hatte nicht den Hauch einer Chance, die Stadt zu verlassen. Ich hatte sehr viel Angst, war alleine in Kiew und sah unzählige Menschen, die sich mit ihrem Gepäck auf den Weg machten, um die Stadt zu verlassen. Ich lebte in einem mehrstöckigen Wohnplattenbau und gegen Abend waren nur noch zwei Parteien im Haus. So verbrachte ich die ersten sieben Tage schließlich im Keller des Hauses. Noch einmal: militärisch wurden insbesondere Kiew und Cherson angegriffen. Ich fürchtete also um mein Leben und um das Leben meines Sohnes, der sich im Osten des Landes aufhielt.  
    Eigentlich kann der Krieg keine Überraschung gewesen sein, da bereits seit einigen Wochen von der Mobilmachung an der Grenze im Fernsehen berichtet worden ist, aber niemand hat dem Glauben geschenkt. Wir haben all die Warnungen nicht ernst genommen. Wir konnten es nicht glauben. Die Amerikaner warnten uns die ganze Zeit vor den russischen Truppenbewegungen. Die europäischen Länder warnten uns. Aber auch unser Präsident war der Meinung, dass nichts passieren wird und beruhigte das ukrainische Volk. Den Grund für den Konflikt sehe ich eigentlich bei einer kranken Person, die sich nicht davon abhalten lässt, ihre Ziele umzusetzen. Hat sie mit ihrem eingeschlagenen Weg Erfolg in der Ukraine, so wird dieser Mensch seinen Weg fortführen. Ich denke da zum Beispiel an Polen. Vielleicht braucht er ja jetzt gerade eine Auszeit, aber ich glaube nicht, dass es in der Ukraine aufhören wird. Das Ziel dieser Person ist es, die Länder wieder zu vereinigen, eine neue Sowjetunion zu etablieren. Wenn ich etwas entscheiden könnte, wäre es für mich sinnvoll, dass die Ukraine ein neutraler Staat wird, damit kein weiterer Mensch sterben muss. Und ich bin auch gegen einen Beitritt in die EU, denn das würde nur weiter dafür sorgen, dass die zivile Gesellschaft darunter leidet. Ich will in Frieden mit dem russischen Volk leben können. Keine der beiden Seiten will und wird mit ihren Forderungen nachgeben. Und das ist schrecklich. Solange die Krim aber nicht zur Ukraine gehört, wird es weiterhin diesen Krieg geben. Deswegen glaube ich auch, dass der Krieg noch sehr lange dauern wird. Es ist auch auf einmal sehr viel Geld für Krieg da und ich denke, dass davon viele Länder profitieren werden. Ich habe auch Angst, dass unser Präsident nur noch als eine Marionette agiert und wir so viele Schulden machen, dass wir und die nachfolgenden Generationen dafür ein Leben lang arbeiten müssen, um die Schulden begleichen zu können.“

    Wünsche

    „Ich wünsche mir, meine Mutter und meinen Sohn wiederzusehen. Ich wünsche mir, dass mein Sohn zu mir nach Deutschland kommt, um hier studieren zu können. Bevor der Krieg begonnen wurde, war sich mein Sohn bereits sicher, dass er in Berlin Musik studieren wird. Im Januar haben wir noch darüber gesprochen, welche Universität er dann wirklich besuchen wird.  Österreich war auch ein Thema. Aber um in Deutschland studieren zu können, müssen erst einmal Sprachnachweise erbracht werden und das hätte er in einem halben Jahr nicht geschafft. Das war im Januar und jetzt hoffe ich nur noch, dass er es überhaupt erst nach Deutschland schafft. Ich vermisse ihn sehr. Er ist 19 Jahre alt. Was ich mir für die Ukraine wünsche? Ich wünsche mir einen schnellen Wiederaufbau meiner Heimat, sei es ökonomisch, aber insbesondere seelisch muss viel aufgearbeitet werden. Die Menschen müssen motiviert und betreut werden und da kommt die Kultur und insbesondere die Musik ins Spiel. Die Musik bietet einen Weg, Menschen Halt zu geben, die Seele zu heilen. Ich möchte irgendwann wieder in die Ukraine zurückkehren, um den Menschen mit meiner Kunst und mit meiner Musik zu helfen.“

    Die Rolle der Demokratie

    „Demokratie wird eine wichtige Rolle für die Ukraine der Zukunft spielen, aber jeder Einzelne ist dafür verantwortlich, dass alles gut wird. Dementsprechend ist jeder gefragt, sein Bestes zu geben. Jeder und jede muss begreifen, dass die eigene Stimme von Bedeutung ist. In Russland gibt es keine Meinungs- oder gar Gedankenfreiheit. Sie kennen nicht die Stärke der Demokratie. Mein Vater ist Deutscher und ich war noch nie zuvor in Deutschland, aber jetzt, wo ich hier bin, muss ich sagen, dass ich sehr glücklich bin.“

      Das Interview wurde am 27. Juni 2022 von Sebastian Schopp geführt.

  • English

    Liubov (42), singing teacher, Kiev

    Distance: Witten - Kiev: 1,816.7 km

    Kiev is the capital and largest city of Ukraine. It is located on the Dnieper River, which can be navigated by small seagoing vessels up to this point, and has a population of nearly three million on an area of 847.66 km². The agglomeration comprises more than four million people.
    Kiev is considered an important educational and industrial center and is also the country's most important transportation hub. Due to its historical significance as the center of Kievan Rus, the city has often been called the "mother of all Russian cities" since the same name was used in the Nestor Chronicle. Because of its numerous churches and monasteries and its importance for Orthodox Christianity, Kiev has also been called the "Jerusalem of the East" since the Middle Ages. St. Sophia Cathedral and the Kiev Cave Monastery have been UNESCO World Heritage Sites since 1990. 

    Leaflet | © Map Services | Kartendaten © OpenStreetMap Mitwirkende (Lizenz: ODbL)

    Personal situation

    "My life was very good. It was a life with very many perspectives and opportunities. Originally I come from the seaport city of Kherson, a really beautiful city. There is a beautiful river along with the harbor and a lot of nature. Witten reminds me a bit of Kherson: the streets, the buildings and the nearby water. When the International Academy of Singing in Kiev offered me a job and asked me if I would like to work there, Crimea had already been annexed. It was a very difficult time for me, as my grandfather also lived in Crimea. The annexation in the summer of 2014 had a big impact on me, because at that time I was working in a group of directors for a TV production of a children's festival. But due to the events in Crimea, I lost that job. So I took advantage of the opportunity that the international academy offered me. Many of the children I taught in Kherson participated in the TV format "The Voice Of Ukraine". After all, the participating children were also the reason why I was invited to Kiev. However, in order to be able to pursue this work, I had to further qualify myself and obtained my master's degree. Personally, I didn't notice much of the tensions, but of course I knew about the potential for conflict, especially in the Donbass region. You have to remember: we were a European country through and through, and in a few years we would have been accepted into the EU with a kiss. Ukraine was actually on a very good path."

    About the war situation

    "The invasion of Russian troops finally came as a great surprise. When I opened my eyes on that morning of February 24, the first thing I heard was the sirens. It was 6:30am. I didn't understand what was going on and that they were sirens. I reached for my cell phone and had received countless messages from my students telling me, "War has broken out!" All of a sudden, I realized it. At that moment, my entire world turned upside down. I panicked and wondered, what should I do now? What do I need to do? What do I need to pack? To make matters worse, my son was supposed to travel from Kherson to Kiev that day because he had a gig in Kiev. My son plays the saxophone. But Kherson was one of the first cities to be attacked. So my son was still in Kherson and could not leave the city, because the necessary railroad tracks were already destroyed on the first day. Thus, my son had to stay in Kherson. He did not have the slightest chance to leave the city. I was very scared, I was alone in Kiev and I saw countless people leaving the city with their luggage. I lived in a multi-story apartment building and towards evening there were only two parties left in the house. So I ended up spending the first seven days in the basement of the house. Once again, militarily, Kiev and Kherson in particular were under attack. So I feared for my life and for the life of my son, who was in the east of the country.  
    Actually, the war could not have been a surprise, since mobilization on the border had already been reported on TV for several weeks, but nobody believed it. We didn't take all the warnings seriously. We could not believe it. The Americans warned us all the time about the Russian troop movements. The European countries warned us. But even our president thought that nothing will happen and reassured the Ukrainian people. Actually, I see the reason for the conflict in a sick person who does not allow herself to be stopped from implementing her goals. If she succeeds with her chosen path in Ukraine, this person will continue on his way. I am thinking of Poland, for example. Maybe he needs some time off right now, but I don't think it will stop in Ukraine. The goal of this person is to reunite the countries, to establish a new Soviet Union. If I could decide something, it would make sense to me for Ukraine to become a neutral state so that no more people would have to die. And I am also against joining the EU, because that would only further ensure that civil society suffers. I want to be able to live in peace with the Russian people. Neither side wants to or will give in with their demands. And that is terrible. But as long as Crimea is not part of Ukraine, this war will continue. That's why I also believe that the war will last for a very long time. There is also suddenly a lot of money for war and I think that many countries will benefit from it. I'm also afraid that our president will only act as a puppet and we'll incur so much debt that we and the generations to come will have to work for a lifetime to pay it off."

    Wishes

    "I wish to see my mother and my son again. I wish that my son will come to me in Germany so that he can study here. Before the war started, my son was already sure that he will study music in Berlin. In January we were still talking about which university he would actually attend.  Austria was also a topic. But in order to be able to study in Germany, he first had to prove his language skills, and he wouldn't have been able to do that in half a year. That was in January and now I just hope that he makes it to Germany in the first place. I miss him very much. He is 19 years old. What do I wish for Ukraine? I wish for a quick reconstruction of my homeland, be it economically, but especially mentally a lot has to be worked up. People need to be motivated and cared for, and that's where culture, and music in particular, comes into play. Music offers a way to give people support, to heal the soul. I would like to return to Ukraine someday to help people with my art and with my music."

     

    The role of democracy

    "Democracy will play an important role for Ukraine of the future, but each individual is responsible for making sure everything turns out well. Accordingly, everyone is asked to do their best. Each and everyone must understand that their own voice matters. In Russia, there is no freedom of speech or even freedom of thought. They do not know the strength of democracy. My father is German and I've never been to Germany before, but now that I'm here, I have to say I'm very happy."

    The interview was conducted by Sebastian Schopp on June 27, 2022

  • Русский

    Любовь (42 года), педагог по вокалу, Киев

    "Демократия будет играть важную роль для Украины будущего, но каждый человек несет ответственность за то, чтобы все было хорошо. Соответственно, каждый должен стараться изо всех сил. Все и каждый должны понимать, что их собственный голос имеет значение. В России нет свободы слова или даже мысли. Они не знают силы демократии.

    Личное наблюдение за ситуацией

    „Моя жизнь была очень хорошей. Это была жизнь с множеством перспектив и возможностей. Изначально я родом из морского порта Херсон, действительно красивого города. Здесь есть красивая река, гавань и много природы. Виттен немного напоминает мне Херсон: улицы, здания и близлежащая вода. Когда Международная академия пения в Киеве предложила мне работу и спросила, не хочу ли я там работать, Крым уже был аннексирован. Это было очень тяжелое время для меня, так как мой дедушка тоже жил в Крыму. Аннексия летом 2014 года оказала на меня большое влияние, так как в то время я работал в группе режиссеров над телевизионной постановкой детского фестиваля. Но из-за событий в Крыму я потерял эту работу. Поэтому я воспользовался возможностью, которую мне предложила Международная академия. Многие из детей, которых я обучал в Херсоне, участвовали в телевизионном формате „Голос Украины“. В конце концов, дети, участвовавшие в программе, также стали причиной, по которой меня пригласили в Киев. Но для того, чтобы продолжить эту работу, мне пришлось пройти еще большую квалификацию и получить степень магистра. Лично я мало что понимал в напряженности, но, конечно, я знал о потенциале конфликта, особенно в регионе Донбасса. Мы были европейской страной насквозь, и через несколько лет нас приняли бы в ЕС с поцелуем руки. Украина на самом деле была на очень хорошем пути"“

    О ситуации военного времени

    "В конечном итоге вторжение российских войск стало полной неожиданностью. Когда я открыла глаза в то утро 24 февраля, первое, что я услышала, были сирены. Было 6:30 утра. Я не поняла, что происходит, и что это были за сирены. Я схватила свой мобильный телефон и получила бесчисленное количество сообщений от своих учеников, в которых говорилось: „Началась война!“ Внезапно я это поняла. В тот момент весь мой мир перевернулся с ног на голову. Я запаниковала и спросила себя, что мне теперь делать? Что я должена делать? Что мне нужно упаковать? Что еще хуже, в этот день мой сын должен был отправиться из Херсона в Киев, так как у него было выступление в Киеве. Мой сын играет на саксофоне. Но Херсон был одним из первых городов, подвергшихся нападению. Итак, мой сын все еще находился в Херсоне и не мог покинуть город, так как необходимые железнодорожные пути были уже разрушены в первый же день. В результате моему сыну пришлось остаться в Херсоне. У него не было и намека на возможность покинуть город. Я был очень напуган, я была одна в Киеве и видела бесчисленное количество людей, которые направлялись со своим багажом, чтобы покинуть город. Я жила в многоэтажном панельном жилом доме, и к вечеру в доме осталось только две семьи. Таким образом, первые семь дней я провела в подвале дома. Еще раз: с военной точки зрения были атакованы, в частности, Киев и Херсон. Поэтому я опасалась за свою жизнь и за жизнь своего сына, который находился на востоке страны. 

    Собственно, война, возможно, и не стала неожиданностью, поскольку о мобилизации на границе уже несколько недель сообщали по телевидению, но никто не поверил этому. Мы не восприняли всерьез все эти предупреждения. Мы не могли в это поверить. Американцы все время предупреждали нас о передвижениях российских войск. Европейские страны предупредили нас. Но и наш президент был уверен, что ничего не произойдет, и успокоил украинский народ. На самом деле я вижу причину конфликта в больном человеке, которого невозможно удержать от достижения своих целей. Если она добьется успеха на Украине своим путем, то этот человек продолжит свой путь. Я думаю, например, о Польше. Возможно, сейчас ему действительно нужен перерыв, но я не думаю, что это прекратится в Украине. Цель этого человека - воссоединить страны, создать новый Советский 

      

    Союз. Если бы я могла что-то решить, для меня имело бы смысл, чтобы Украина стала нейтральным государством, чтобы ни одному другому человеку не пришлось умирать. И я также против вступления в ЕС, потому что это только усугубит страдания гражданского общества. Я хочу жить в мире с русским народом. Ни одна из сторон не хочет и не собирается уступать своим требованиям. И это ужасно. Но до тех пор, пока Крым не станет частью Украины, эта война будет продолжаться. Поэтому я также верю, что война продлится еще очень долго. В то же время на войну тратится очень много денег, и я думаю, что многие страны выиграют от этого. Я также боюсь, что наш президент больше не действует как марионетка, и у нас так много долгов, что нам и последующим поколениям придется работать над этим всю жизнь, чтобы погасить долг"“ 

    „Я очень хочу снова увидеть своих маму и сына. Я хочу, чтобы мой сын приехал ко мне в Германию, чтобы иметь возможность учиться здесь. До начала войны мой сын уже был уверен, что будет изучать музыку в Берлине. Еще в январе мы говорили о том, в какой университет он действительно поступит. Австрия также была проблемой. Но для того, чтобы учиться в Германии, сначала нужно предоставить языковые доказательства, и он не смог бы сделать это за полгода. Это было в январе, и теперь я просто надеюсь, что он вообще доберется до Германии. Я очень по нему скучаю. Ему 19 лет. Чего я хочу для Украины? Я желаю скорейшего восстановления моей родины, будь то в экономическом плане, но, в частности, в духовном плане, многое предстоит переделать. Людей нужно мотивировать и заботиться о них, и именно здесь на помощь приходит культура и, в частности, музыка. Музыка - это способ поддержать людей, исцелить их души. Я хочу когда-нибудь вернуться в Украину, чтобы помогать людям своим искусством и своей музыкой"“

    Роль демократии

    "Демократия будет играть важную роль для Украины будущего, но каждый человек несет ответственность за то, чтобы все было хорошо. Соответственно, каждый должен стараться изо всех сил. Все и каждый должны понимать, что их собственный голос имеет значение. В России нет свободы слова или даже мысли. Они не знают силы демократии. Мой отец немец, и я никогда раньше не была в Германии, но теперь, когда я здесь, я должна сказать, что я очень счастлива"“

    Интервью было дано Себастьяном Шоппом 27 июня 2022 года. 

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